Heute Nacht schneit es wieder in Hajnówka und dem Urwald an der polnisch-belarussischen Grenze. Nächste Woche sinken die Temperaturen auf -8° C, danach soll es noch kälter werden. Die Schritte im nächtlichen Urwald knirschen, der Atem ist zu sehen, selbst die Helfer:innen in ihrer warmen, gut isolierten Winterkleidung frieren nach einer Weile. Wie fürchterlich ist es erst für die schutzsuchenden Kinder, Frauen und Männer, die oft tagelang durch die Wildnis irren, Nacht für Nacht im Schutz von Büschen oder Bäumen in der absoluten Finsternis des Urwalds versuchen ein wenig zu schlafen, und dabei immer mehr auskühlen? Die allermeisten Todesfälle an dieser Grenze waren wegen Unterkühlung, letzten Winter sind dabei auch kleine Kinder erfroren.
Menschen auf der Flucht, die versuchen diese Grenze zu überqueren und in der Europäischen Union Schutz zu suchen, erfahren auf beiden Seiten dieser Grenze Gewalt und Menschenrechtsverletzungen.
Die Diktatur Belarus und der demokratische EU-Staat Polen nehmen sich da nicht viel. Hunderte jede Woche, zum Beispiel aus Syrien und Irak, aus Sudan und Jemen, aus Äthiopien und Eritrea. Die meisten davon sind Länder, die sich seit vielen Jahren in Konflikten und Krisen befinden und immer mehr Menschen dazu zwingen, anderswo ein sicheres Leben für sich und ihre Kinder zu suchen.
Seit über einem Jahr bringen wir regelmäßig Hilfsgüter in das Grenzgebiet, um die schutzsuchenden Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen. In ein paar Tagen fahren zwei Freiwillige mit unserem nächsten Transport voller warmer Winterkleidung, schneefester Schuhe und Notnahrung für Kinder los Richtung Hajnówka. Ein solcher Transport kostet ca. 10.000 €.
Hilfst Du uns, den schutzsuchenden Menschen an der Grenze Polen-Belarus durch den Winter zu helfen?
Update: Wärme und Hilfe für Flüchtende – Wir bringen Hilfsgüter an die Grenze Polen-Belarus »
Weitere Beiträge aus unserer Reihe „Winter in…“ :
• Winter in der Ukraine
• Winter in Athen
• Winter in Bosnien und Serbien