Winter in Bosnien und Serbien

Während viele deutsche Politiker:innen Angst und Hetze vor der sogen. „Balkanroute“ aufbauen, frieren die Menschen auf der Flucht in Bosnien und in Serbien wie jedes Jahr.

Flüchtende halten sich in alten, verfallenen Häusern aus dem Bürgerkrieg auf, die hygienischen Zustände, die Nahrungsversorgung und der lokale Rassismus sind katastrophal. Misshandlungen und illegale Pushbacks durch die ungarische oder kroatische Grenzpolizei sind an der Tagesordnung.

Alma von unserer bosnischen Partnerorganisation Rahma sagt dazu: „Obwohl der Winter noch relativ trocken ist, sind die Temperaturen doch sehr niedrig und es ist kalt. Geflüchtete versuchen zwischen den „Games“ (Grenzübertritten) in den Lagern unterzukommen.

Es gibt jede Menge Pushbacks, dabei werden Flüchtenden die Handys zerstört, ihre Sachen weggenommen, sie werden geschlagen und misshandelt.

Obwohl die Zahlen in Bosnien zurück gegangen sind, ist es noch immer genauso grausam, wie die Jahre zuvor.“

Im Winter suchen die Familien in Sarajevo Schutz. Aber es werden viele Geflüchtete in das gefängnisartige und abgelegene Lager Lipa gezwungen. Entweder passiert das durch Polizeigewalt oder auf Grund der Kälte, um zu überleben.

Einige Menschen versuchen gegenwärtig auch von Serbien aus in die EU zu kommen, besonders seit Anfang 2022. Entlang der Grenze zu Ungarn steht jedoch ein 4 m hoher Zaun. Es ist eine schwerbewachte Grenze, wo auch Hunde auf Flüchtende gehetzt werden. Pushbacks und Inhaftierungen von quasi jedem Flüchtenden sind an der Tagesordnung. Wenn die Menschen aufgegriffen werden, werden sie oftmals Opfer einer brutalen Rückdeportation.

Wir packen’s an ist in beiden Ländern aktiv. Wir schicken Kleidung, zahlen Nahrungsmittel, medizinische Grundversorgung und engagieren uns in der Bekämpfung der Hautkrankheit Krätze.

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