Drei Frauen auf der Flucht – drei von Millionen. Zum Weltfrauentag.


Mariam lebte bis vor ein paar Wochen in Gaza. Sie ist Lehrerin und stolz auf ihren Beruf. Wie in den meisten Familien in Gaza hatten auch in ihrer Familie viele bereits Fluchterfahrung. Als die Mädchenschule, die sie leitete, Ende Oktober bombardiert wurde, war es auch für Mariam soweit. Sie musste seitdem mehrfach fliehen, erst innerhalb von Gaza und dann nach Ägypten. Sie sagt: „Ich bin der Hölle entkommen aber es fühlt sich nicht so an. Täglich frage ich mich, wie viele meiner Schülerinnen noch leben.“

Precious musste als lesbische Frau aus Uganda fliehen, plötzlich und über Nacht, nachdem sie sowohl von ihren Nachbar:innen als auch von der Polizei brutal attackiert wurde. Homosexuelle Menschen werden in dem ostafrikanischen Land, angefeuert von amerikanischen Evangelikalen, in alle Härte verfolgt. Sie sind von „korrektiven” Vergewaltigungen, Lynchjustiz und Behördenwillkür bedroht – alles zurück zu lassen ist häufig der einzige Ausweg, um mit dem Leben davon zu kommen.

Rohani sitzt seit einer Woche im polnischen Winterwald an der Grenze zu Belarus fest. Die letzte Nacht waren minus 6 Grad, am Wochenende soll es wieder schneien. Rohani ist aus dem kurdischen Rojava in Nordsyrien geflohen, das seit Monaten vom türkischen Militär bombardiert wird. Alle Infrastruktur ist zerstört, Krankenhäuser, Kindergärten, alles zerbombt. Wer kann, versucht zu fliehen, wie Rohani. Ihr Bruder aus Deutschland will sie abholen, aber sie hat es bisher nicht bis zum Treffpunkt geschafft. Vielleicht ja morgen Nacht, im Schutz des Schneefalls …

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