Seite an Seite – Unterstützung für Waisenfamilien aus Gaza


„Ich habe meine Hand während eines Bombenangriffs verloren und bräuchte dringend eine Prothese. Aber noch mehr wünsche ich mir, dass meine Kinder endlich in Sicherheit leben können. Die Brandwunden schmerzen täglich. Am meisten schmerzt es mich aber, wenn ich die Zerstörung des Krieges und das Leid in den Augen meiner Kinder sehe.“

Diese Worte stammen von Heba – einer von vier Frauen aus Gaza, die wir im Rahmen unseres Projekts für Waisenfamilien regelmäßig unterstützen. Wie so viele hat sie ihren Ehemann durch den Krieg verloren – damit nicht nur einen geliebten Menschen, sondern auch den Halt und die finanzielle Grundlage für ihre Familie. Zurück bleiben Mütter, die neben ihrer eigenen Trauer auch die Last tragen, ihre Kinder unter extrem schwierigen Bedingungen zu versorgen.

Besonders tragisch: Sie hat nicht nur ihren Mann verloren, auch ihre älteste Tochter wurde durch die Bombardierungen in Gaza getötet. Ihr jüngste Sohn kam an jenem Tag zur Welt, als sein Vater ums Leben kam. Sie selbst und zwei weitere Kindern wurden bei dem Angriff schwer verletzt.

Die kleine Familie konnte nach Kairo evakuiert werden. Dort leben sie nun – ohne Angehörige und ohne Unterstützung sind sie dort ganz auf sich allein gestellt. Der kleine Raum, den sie bewohnen, ist kaum mehr als ein Notquartier: drei Betten, ein Kühlschrank, ein Bad – keine Küche. Es fehlt an allem: an Lebensmitteln, an Ausstattung, an medizinischer Versorgung, an Windeln für das Baby.

Wir trafen Heba und ihre Kinder in Kairo und begleiteten sie für ein paar Stunden auf den Jahrmarkt. Für einen kurzen Moment war da nur Kindsein, Lachen, Leben. Solche Augenblicke sind kostbar. Sie erinnern daran, was Menschlichkeit bewirken kann – und wie wichtig es ist, ihnen ein klein wenig Stabilität und Erleichterung um Alltag zu ermöglichen.