Schwere Erdbeben erschüttern die Grenzregion der Türkei und Syrien. Das Erdbebengebiet war Zufluchtsort von Millionen Geflüchteten, die aufgrund des Bürgerkrieges in Syrien fliehen mussten und dort unter schlimmen Bedingungen leben. Jetzt haben sie nochmals alles verloren!
In Syrien kommt momentan keinerlei Hilfe an, denn die Grenze zur Türkei ist dicht. Die offiziellen Hilfsaktionen, die in den letzten Tagen gestartet sind, konzentrieren sich auf die Türkei! Seit Montag stehen wir nun schon im ständigen Austausch mit NGOs und Menschen aus unserem Netzwerk, um eine schnelle Hilfe zu organisieren. Wir prüfen wie wir ein WPA-Team vor Ort schicken können.
Unser Verein hatte bereits 2020/2021 einen Truck mit Hilfsgütern nach Syrien/Rojava geschickt. Im Verein sind kurdische und arabische Menschen aus Syrien aktiv und unterstützen mit ihrer Expertise. In Syrien bahnt sich die humanitäre Katastrophe nicht nur an, sie war schon vor dem Erdbeben da. Bereits Ende Januar warnten Hilfsorganisationen vor den lebensbedrohlichen Zuständen aufgrund von eisigen Temperaturen und Schneestürmen und Millionen Menschen, die in provisorischen Unterkünften leben müssen. Jetzt ist sie da: Die Katastrophe nach der Katastrophe.
Wir packen’s an lässt die Menschen gerade jetzt nicht allein und versucht tatkräftig zu unterstützen. Wir stehen im ständigen Austausch mit NGOs und Menschen vor Ort in Syrien, um schnell Hilfe zu organisieren. Eine der großen Herausforderungen ist die Logistik: Wie bekommen wir Hilfsgüter so schnell wie möglich zu den Menschen in Syrien? Aufgrund der Zollbestimmungen und der Transportdauer ist es nicht sinnvoll, von Deutschland aus Trucks loszuschicken. Stattdessen werden wir wohl Hilfsgüter vor Ort kaufen oder helfende und lokale Gruppen finanziell unterstützen. Die Vorbereitungen für das Losschicken eines Sondierungsteams in diese Region laufen auf Hochtouren! Wir haben noch zu unspezifische Informationen, müssen jedoch davon ausgehen, dass die Grenze zu Syrien weiterhin dicht ist und Hilfsgüter nicht einfach reingebracht werden können. Die vom Erbeben stark getroffenen Regionen sind zu großen Teilen nicht in der Hand der Assad-Regierung, sondern oppositionelle Gebiete, d.h. dass Assad-Regime wird verhindern, dass Hilfe dort ankommt.
Deswegen müssen wir nun unbedingt einen kühlen Kopf bewahren und genauestens prüfen, welchen Organisationen wir vertrauen und mit wem wir zusammenarbeiten können, denn es wird sich schon jetzt im großen Stil bereichert – wir hören von Organisationen, die die Hilfsgüter weiterverkaufen!
Eine weitere Herausforderung ist die chaotische Lage nach dem Erdbeben: Manche Gebiete sind nicht erreichbar, es gibt keinen Strom und kein Internet – Handys sind leer, Standorte können nicht gesendet werden.
Wir wollen in Syrien helfen, wo bisher nur wenig bis gar keine Nothilfe ankommt.
Aber wir wollen vor allem sicher gehen, dass unsere Hilfe effektiv bei den Menschen ankommt. Wir sind gerade dabei herauszufinden, wie sich das am besten organisieren lässt. Wir halten euch auf dem Laufenden – eure Hilfe kommt an!
Bei einer Sache sind sich aber alle sicher, das effektivste sind momentan Geldspenden.
Hilf uns zu helfen und spende jetzt für vom Erdbeben betroffene Menschen!