Vor wenigen Tagen erreichte uns ein dringendes Update von unserem Partner KIK aus dem Grenzgebiet zwischen Polen und Belarus. Die Situation der Geflüchteten hat sich in den letzten Wochen dramatisch verschärft. Hunderte Menschen hängen im Wald an der Grenze fest, gelangen weder vor, noch zurück. Viele kämpfen mit schweren gesundheitlichen Problemen.
Wojtek berichtet von täglich 10-15 Einsätzen an der Grenze – so viele wie nie zuvor seit Beginn unserer Aktivitäten in der Region. Zudem plant Polen erneut eine Sperrzone, was es Hilfsorganisationen noch schwerer macht, die Menschen im Wald zu erreichen und zu versorgen. Die Gewalt seitens der belarussischen und polnischen Grenzbeamt:innen nimmt zu, und illegale Pushbacks werden weitergeführt.
Gleichzeitig beantragen mehr Menschen Asyl in Polen, müssen jedoch monatelang unter menschenunwürdigen Bedingungen in haftähnlichen „Detention Centern“ ausharren. Ihnen werden grundlegende Rechte verwehrt, der Kontakt zur Außenwelt wird unterbunden, und der Zugang zu Hygieneartikeln ist erschwert. Oft fehlen selbst grundlegende Dinge wie Zahnbürsten.
“Wir brauchen jetzt Unterstützung nicht nur für Menschen im Wald, sondern auch in den Lagern,” appeliert Wojtek.
Angesichts des starken Anstiegs der Zahlen hat sich die Situation in den Zentren weiter verschlechtert. Auch dort wird die Nothilfe dringend gebraucht. Unsere Partner:innen vor Ort leisten direkte Hilfe in den Centern und unterstützen die Menschen auch nach ihrer Entlassung. Die vorhandenen Vorräte an Nothilfe neigen sich dem Ende. Von Seiten der EU und des polnischen Staates wird keine Versorgung bereitgestellt.
Benötigt werden insbesondere:
• Männerkleidung
• Handys
• Powerbanks
Wir sammeln Nothilfeartikel gemäß unserer Bedarfsliste. Ebenso könnt ihr uns mit Geldspenden unterstützen, mit denen wir Kleidung und Hygieneartikel direkt einkaufen können. Als erste deutsche Organisation, die Menschen auf der Flucht im Grenzgebiet Polen-Belarus unterstütze, können wir uns nicht zurückziehen und die Menschen in Stich lassen!
Wir appellieren dringend, sie nicht zu vergessen! Bitte spendet, wenn ihr könnt.