Das Grenzgebiet zwischen Polen und Belarus bleibt eine schreckliche Todesfalle.
Während die Welt ihre Aufmerksamkeit auf den Nahen Osten richtet, häufen sich die Todesfälle im Białowieża-Urwald. Erst Anfang November wurde wieder die Leiche eines jungen Syrers gefunden. Bei kalten Winter-Temperaturen, Regen und Wind werden schutzsuchende Menschen vom Grenzschutz mit roher Gewalt zurück in die Wälder gedrängt. Ohne Essen, Trinkwasser und Unterkunft sind sie gezwungen, unter extremen Bedingungen zu überleben.
Die jüngsten Berichte des No Borders Team sind beunruhigend. Ein syrischer Geflüchteter liegt mit einer Schusswunde in der Wirbelsäule im Krankenhaus. Der Grenzschutz behauptet, dass der Schuss versehentlich abgefeuert wurde, als ein Soldat stolperte. Die Organisation berichtet sogar von Schüssen in Richtung einer Gruppe von Aktivist:innen, die Hilfsmittel in den Wald brachten. Der Grenzschutz dementiert, trotz Videoaufnahmen.
Pushbacks, Prügel und Demütigungen sind an unseren Grenzen zur Routine geworden, selbst gegenüber Kindern, Frauen und älteren Menschen. Die Spirale der Gewalt und Spannungen nimmt zu und vermittelt den Eindruck, dass das Schießen auf Schutzsuchende, um unsere Grenzen zu schützen und sogenannte „illegale Migration“ zu verhindern, nichts Ungewöhnliches ist.
Alles, was in den letzten zwei bis drei Jahren geschehen ist, resultiert aus Entscheidungen von Regierungen, einer Anti-Einwanderungspolitik und dem Wegsehen des Europäischen Parlaments bei Verletzungen von internationalen Menschenrechten.
Wir sind uns darüber im Klaren, dass es keine einfachen politischen Lösungen für die großen Fragen der Einwanderungspolitik in unserem Jahrhundert gibt. Dennoch sind wir fest davon überzeugt, dass menschliches Handeln gegenüber ALLEN Menschen unsere gesellschaftliche Pflicht ist. Jeder Mensch sollte das Recht haben, vor Gefahren zu fliehen und Schutz zu suchen, ohne dabei weiteren Gefahren ausgesetzt zu sein.
Hilf uns Menschen auf der Flucht mit Hilfsgütern wie Lebensmitteln, Schlafsäcke und Kleidung zu versorgen, um das Leid etwas zu mildern. Spende jetzt.