In Nordsyrien erleben die Menschen eine bittere Realität: Hunger, Kälte, Bomben und Gewalt bestimmen ihren Alltag. Dieser Konflikt besteht bereits seit längerer Zeit, doch bleibt weitgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit. Die Türkei und ihre Stellvertretermilizen Syrian National Army (SNA), führen Angriffe auf kurdische Gebiete und zwingen damit zehntausende Menschen erneut zur Flucht. Es fehlt dort an allem – Nahrung, Schutz, medizinische Versorgung.
Wir haben deshalb entschieden zu handeln. Schon in der Vergangenheit haben wir gezeigt, dass wir schnell und unbürokratisch helfen können. Sowohl 2020 als auch nach dem Erdbeben 2023 konnten wir erfolgreich Hilfslieferungen nach Syrien bringen. Jetzt knüpfen wir daran an und bereiten einen neuen Hilfstransport vor.
Was passiert konkret?
- 10.000 Euro werden sofort bereitgestellt.
- Ein Transport aus einem der Nachbarländer Syriens ist bereits in Planung.
- Geliefert werden dringend benötigte Hilfsgüter: Medizin, Regenkleidung und Nahrung.
„Kobane ist ein internationales Symbol der Hoffnung. Heute wird es erneut angegriffen – diesmal von der Türkei und ihren Milizen. Das können wir nicht hinnehmen“, sagt Miriam Tödter, Mitgründerin von Wir packen’s an.
Sie erinnert an den erfolgreichen Widerstand der kurdischen Stadt gegen den IS vor zehn Jahren und kritisiert das Schweigen der deutschen Politik: „Das NATO-Mitglied Türkei ist verantwortlich dafür, dass zehntausende Menschen in Nordsyrien wiederholt auf der Flucht sind, dass Infrastruktur zerbombt wird und Menschen sterben. Die deutsche Politik schweigt dazu. Doch unsere Vereins-Ampel scheitert nicht, sondern wir schalten sie auf grün! Wir schicken Nothilfe wie immer: direkt, schnell und von Herzen!“
Die Hilfsaktion wird gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen organisiert. Erste finanzielle Mittel haben wir vorgestreckt, um schnell handeln zu können. Auch der Kauf von Hilfsgütern direkt in Syrien wird geprüft, um Zeit zu sparen und die Menschen so effektiv wie möglich zu unterstützen. Ziel ist es, den Transport Anfang Januar auf den Weg zu bringen und den Geflüchteten zur Seite zu stehen – gerade jetzt, wo der Winter die ohnehin prekäre Lage weiter verschärft.
Warum jetzt handeln?
Die Temperaturen in Nordsyrien sinken, es regnet viel, und die Geflüchteten, die oft in improvisierten Unterkünften leben, sind der Witterung schutzlos ausgeliefert. Die Gefahr von Krankheiten wächst, die Not wird lebensbedrohlich.
Gleichzeitig appellieren wir an deutsche Politiker:innen und fordern sie dazu auf, sich nicht an wirren Deportationsfantasien zu beteiligen, sondern stattdessen darauf hinzuwirken, dass die syrischen Menschen ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen können. Das Ziel muss sein, dass die bewaffneten Angriffe anderer Länder und ihrer Stellvertretermilizen sofort eingestellt werden, und dass der demokratische Neuaufbau des Landes gefördert wird.