Während Syrer:innen weltweit den Sturz der Schreckensherrschaft Assads feierten, nutzen einzelne Kriegsparteien die Umsturzsituation, um ihre zerstörerische Agenda weiterzuverfolgen. Betroffen davon sind vor allem Gebiete im Norden Syriens. Dort geht die Türkei mit der von ihr unterstützen Syrischen Nationalen Armee (SNA) seit Jahren gegen die kurdisch geführten Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) vor. Dabei wurden bereits tausende Menschen vertrieben, unzählige getötet und Häuser, Schulen und Kliniken zerstört.
Die Türkei begründet ihr völkerrechtswidriges Vorgehen damit, ihre Grenzen schützen und einen „kurdischen PKK-Staat“ – aus türkischer Sicht ist die syrische Kurden-Miliz YPG ein Ableger der PKK – auf syrischem Staatsgebiet verhindern zu wollen. Die Machtübernahme in Damaskus am 08.12.24 war daher für die türkischen Kräfte ein willkommener Anlass, weiter gegen die kurdische Bevölkerung im Norden Syriens vorzugehen. Bereits Mitte Dezember ist es der SNA gelungen, die bisher unter kurdischer Kontrolle stehende Stadt Manbidsch einzunehmen. Zuletzt kam es zu türkischen Luftschlägen auf den für die Energieversorgung wichtigen Tishrin-Damm.
Unsere Miriam, Vereinsmitgründerin, zeigt sich entsetzt: „Die Menschen in Nordsyrien haben seit Jahrzehnten weder Sicherheit noch Frieden. Es wird kein Druck durch die Bundesregierung auf den NATO-Verbündeten Türkei ausgeübt. Die Bevölkerung wird vergessen und ist den Schrecken der modernen Kriegsführung ausgesetzt.“
Für die Bevölkerung vor Ort bedeutet das türkische Vorgehen vor allem eines: Zerstörung, Angst und oft eine erneute Flucht. Tausende Familien haben in den vergangenen Wochen Zuflucht in weiter östlich gelegenen Städten gesucht. Viele von ihnen mussten 2018 bereits schon einmal vor den türkischen Streitkräften fliehen, als diese die Stadt Afrin unter ihre Kontrolle brachten.
Die Menschen finden in den Lagern in Nordostsyrien zwar zunächst Sicherheit, die dortige Versorgungs- und Infrastruktur ist allerdings schon lange äußerst geschwächt. Es gibt nicht genug Unterkünfte für alle, Nahrung und medizinische Versorgung sind knapp. Vor allem die Kinder leiden unter dem nasskalten Wetter und der allgegenwärtigen Angst vor weiteren Angriffen.
Genau hier packen wir gemeinsam mit lokalen Partnern an und unterstützen Geflüchtete in der Region Qamischli mit Kleidung und Medikamenten! Denn trotz aller positiver Entwicklungen im Land – Frieden und Sicherheit für alle Syrer: innen ist noch immer unerreicht.
Dank unseres Nothilfe-Fonds konnten wir einen Hilfstransport schnell und unbürokratisch organisieren. Wir möchten die Menschen in Nordsyrien aber nicht im Stich lassen sondern weiter unterstützen, wo Menschen vor Gewalt und Verfolgung fliehen müssen. Dafür brauchen wir dich!
Um weitere Hilfslieferungen finanzieren zu können, sind wir auf deine Spende angewiesen. Bitte unterstütze uns mit Deiner Spende, damit wir dort helfen können, wo sonst niemand hinschaut!