„Es ist ganz einfach moralisch richtig, Menschen zu helfen, die in Not sind“, sagt Dzenan. Der Student arbeitet für unsere unentbehrliche Partnerorganisation Rahma in Bosnien. Wir bezahlen sein Gehalt. Denn sein täglicher Einsatz macht das Leben der Geflüchteten, die auf dem Balkan gestrandet sind, ein kleines Stückchen besser.
„Einige hundert Menschen befinden sich auch im Winter außerhalb der Lager in Velika Kladuša und Bihać,“ berichtet Dzenan. Viele von ihnen schlafen in Gruppen von drei bis zwanzig Personen in den umliegenden Wäldern und in verlassenen Ruinen, sogenannten „squats“. Seit dem Bürgerkrieg gibt es unzählige verfallene und kaputte Häuser in Bosnien, in denen sich jetzt Flüchtende aufhalten. Besonders aber im Sommer verbleiben viele Familien an der Grenze, zeitweise über 1.000 Personen, darunter viele Kinder.
Dzenan kümmert sich um die Versorgung mit Nahrungsmitteln und frischer Wäsche, sowie Cremes gegen Krätze. 95% der Menschen auf der Flucht leiden an der parasitären Hautkrankheit, die durch Hygiene völlig vermeidbar ist. Vergangenes Jahr konnten wir in Bosnien Waschmaschinen, Medikamente und Nahrungsmittel allein im Wert von 31.000 Euro kaufen.
„Ich schreibe mir jeden Tag auf, was die Menschen genau brauchen und komme am nächsten Tag wieder, um ihnen die Sachen zu bringen“, erzählt Dzenan. Neben Kleidung, die er regelmäßig reinigt, sei das vor allem Öl, Mehl, Reis, Pasta, Kartoffeln, Knoblauch, Zwiebeln, Tomatensauce, Gewürze, Bananen und Äpfel.
„Rahma und andere Organisationen tun ihr Bestes, um die Menschen zu unterstützen“, sagt er. Ihre schwierige Lage, von Unsicherheiten geprägt, beschäftigt Dzenan. Es sind Lebensumstände, die für viele von uns kaum vorstellbar sind: „Sie wissen nicht, wo es hingeht, ob sie ihre Ziele erreichen können, welches Land sie aufnehmen wird.“