Katastrophaler Dauerzustand am Ärmelkanal, der sich in Stille zuspitzt


Seit einigen Monaten hat sich die Situation in den Camps Nordfrankreichs spürbar verändert. Zwischen Calais und Dunkerque, direkt an der französischen Kanalküste, leben Schutzsuchende unter Bedingungen, die kaum als menschenwürdig bezeichnet werden können. Menschen aus Krisenregionen wie Eritrea, dem Sudan und Südsudan errichten notdürftige Zelte in Wäldern, auf Feldern oder Brachflächen – ohne Wasser, Strom oder sanitäre Einrichtungen.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Im April 2025 hat sich die Anzahl der neu ankommenden Menschen um 144 % im Vergleich zum Vorjahr erhöht – von 580 auf 1.415 Menschen. Darunter auch besonders vulnerable Gruppen (Daten von unserer Partnerorganisation Refugee Women’s Centre):

  • Schwangere Frauen: von 6 auf 39 (eine Zunahme von 550 %)
  • Kinder unter 2 Jahren: von 29 auf 125 (331 % Zuwachs)
  • Kinder im Alter von 3 bis 5 Jahren: von 36 auf 160 (eine Steigerung um 344 %)

Der Zugang zu staatlicher Hilfe ist stark eingeschränkt, die Verantwortung wird zwischen Ländern und Behörden hin- und hergeschoben. So sind es vor allem zivilgesellschaftliche Initiativen, die versuchen, das Nötigste bereitzustellen. Auch für uns und unsere Partnerorganisationen wird die Lage zunehmend belastend. Es ist die Ohnmacht, wenn Ressourcen fehlen und das Nicht-Helfen-Können. Wenn man sagen muss: „Es tut uns leid, wir haben nichts mehr.“

Neue Orte, längere Wege – der Alltag wird beschwerlicher
Die Camps selbst dehnen sich weiter aus. Die Zeltlager entstehen mittlerweile bis zu drei Kilometer entfernt vom zentralen Verteilungspunkt, wo Essen und Kleidung verteilt werden, sowie medizinische Versorgung bereitsteht. Der Weg dorthin ist besonders für Kinder kaum zu bewältigen.

Räumungen nehmen zu
Zusätzlich verschärft wird die Lage durch die häufigen Räumungen. Behörden räumen mittlerweile wöchentlich ganze Lager – ein Akt, der nicht nur Zelte und Habseligkeiten zerstört, sondern auch das letzte bisschen Sicherheit, das sich viele Menschen mühsam aufgebaut haben. Jeder Verlust bedeutet: von vorne anfangen, oft ohne alles.

Die Situation an der Kanalküste ist keine Schlagzeile – sie ist ein Dauerzustand, der sich in Stille zuspitzt. Was die Menschen brauchen, sind Zelte, Kleidung, Nahrung – und vor allem: Solidarität. Jeder Beitrag zählt, um Bedarfe zu kaufen, die nicht genügend gespendet werden:
• Zelte
• neue Unterwäsche
• Babywindeln
• Babymilch

• Nahrung für Lebensmittelpakete

Am Ende ist es nicht allein das Geld, das hilft, sondern die Haltung dahinter: Menschen in Not nicht allein zu lassen.

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