Heute atmen wir auf: Die fünf Aktivist:innen im sogenannten Hajnówka 5 Prozess wurden freigesprochen. Hilfe ist kein Verbrechen!
In Polen standen die fünf Menschen vor Gericht, weil sie Geflüchteten im Grenzwald Suppe, Wasser und Schutz gaben. Weil sie Kinder aus dem Wald holten, die am Verhungern waren. Weil sie taten, was jeder Mensch tun sollte: helfen. Die Staatsanwaltschaft wollte sie wie „Schleuser:innen“ bestrafen – doch heute sprach das Gericht sie frei! Das Gericht bekräftigt die Verfassung und den Grundsatz der inhärenten Menschenwürde.
Doch die Aktivist:innen selbst sagen klar: Ihr Prozess ist nur ein kleiner Teil einer viel größeren Geschichte. Während sie nach Jahren der Angst freigesprochen wurden, sitzen auf Kreta zum Beispiel Menschen in Gefängnissen – allein deshalb, weil sie auf der Überfahrt aus Libyen gezwungen wurden, das Steuer eines Bootes zu übernehmen. Manche von ihnen sind noch Teenager. Ihnen drohen hunderte Jahre Haft.
Der Freispruch von Hajnówka ist wichtig. Er zeigt, dass Menschlichkeit nicht kriminell sein darf. Aber er erinnert uns auch daran: Die Festung Europa besteht weiter. Hilfe wird kriminalisiert, Flucht wird bestraft.
Die Festung Europa produziert weiter Ungerechtigkeit, Tag für Tag. Unsere Solidarität endet nicht an der polnischen Grenze wie die freigesprochenen Aktivist:innen mit der palästinensischen Flagge deutlich zeigen.