Europa lässt über 100.000 Menschen im Stich. Menschen wie Nadim Ahmadi und ihre Familie.
Die 15-jährige sucht in der Winterkälte vermutlich gerade nach Brennholz. Die feuchte Kälte dringt durch ihre Kleidung und bis in ihre Knochen. Soll das die sichere Zukunft sein, die sich ihre Eltern für sie wünschten?
Drei Jahre ist es her, seitdem sie mit ihrer Familie vor den Bombenanschlägen und Morddrohungen der Taliban aus Afghanistan floh. Ihr Vater – Serey Ahmadi, ein armer Tischler – kratzte damals all sein Erspartes zusammen. Das Geld war eigentlich für Nadims Uni-Ausildung als Lehrerin gedacht. Doch dann reichte es gerade so, um seiner Familie und sich einen Platz in dem überfüllten Schlauchboot zu sichern. Die Überfahrt nach Lesbos kostete sie beinahe das Leben, es folgten 13 elende Monaten im Geflüchtetenlager Moria.
Eineinhalb Jahre schleppten sie sich schließlich zu Fuß durch die Balkanländer. Stets begleitet von der Angst, erwischt und zurückgeschickt zu werden, und einem unerträglichen Hunger. Sie überwanden Stacheldrahtzäune und Misshandlungen durch die Polizei. Der kleine Bruder Aziz kennt nur die Flucht und kein Zuhause.
Nach 3 Jahren Flucht, Verfolgung und Hunger lebt die Familie heute in einer Ruine nahe der bosnischen Grenze. Ihr Traum von Sicherheit und einer besseren Zukunft scheint weiter weg denn je …
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