Der letzte Urwald Europas wird ein Todesstreifen für Tier und Mensch

Foto: Kasia Waremczuk

Es gibt ihn noch, den letzten Urwald in Europa – aber er verwandelt sich aktuell in einen Todesstreifen für Tier und Mensch.

Hier im Białowieża-Urwald wandern normalerweise die letzten Bisons Europas frei zwischen Polen und Belarus hin und her. Jetzt aber durchschneiden schwere Baumaschinen, Stacheldraht und Grenzpatrouillen mit Funkgeräten und Taschenlampen das Revier der Tiere. Warum? Polen baut eine 186 Kilometer lange Grenzmauer, mit der die Regierung in Warschau Schutzsuchende aus der EU fernhalten will.

Dutzende Umwelt-Aktivist:innen haben Ende Januar vor Ort gegen diese Mauer demonstriert. Kaum beachtet von der Europäischen Öffentlichkeit forderten sie in der Grenzstadt Hajnówka das Ende des Mauerbaus, das Ende von kilometerlangen Stahldrähten, das Ende von aufgerissenem Waldboden und menschenverachtenden Auffanglagern für Geflüchtete aus Belarus.

Diese Demonstrierenden zeigen, dass Umweltschutz und Menschenrechte zusammengehören. Auch wir fordern: Die Regierung in Warschau muss den Umbau des letzten und einzigartigen Urwalds in Europa stoppen. Das illegale System der gewaltsamen Abschirmung muss ein Ende haben. Die EU muss die Schutzsuchenden aufnehmen und endlich seinen Grundwerten in Bezug auf Menschenrechte und Umweltschutz Rechnung tragen!

Fotos der Demonstrationen von lieben Freund:innen aus Hajnówka / Foto der Bisons von Agnieszka Sadowska