Es ist ein kalter Samstagmorgen als wir in Biesenthal aufbrechen. Auf der Fahrt drehen sich unsere Gespräche um all die Geflüchteten, die nach Europa kommen – die statt Hilfe und Schutz, Hetze und Gewalt erleben müssen. Wir machen uns gegenseitig Mut, denn wir erleben auch hautnah mit, wie viele Menschen sich hilfsbereit und warmherzig für Schutzsuchende engagieren.
Nach 10-stündiger Fahrt erreichen wir Białystok. Herzlich werden wir von Kasia begrüßt, die unsere mitgebrachten Güter wie Schuhe, Kleidung, Hygieneartikel, Schlafsäcke und Decken für unsere Partner KIK und Grupa Granica entgegennimmt.
Am Abend wird es spürbar kälter. Nachts fallen auch jetzt noch die Temperaturen deutlich unter Null. Wir sitzen am Lagerfeuer und nutzten die Gelegenheit mit Kasia über die aktuellen Herausforderungen vor Ort zu sprechen. Sie berichtet, dass die Freiwilligen 3x täglich in den Wald gehen, um Hilfe zu leisten. Manchmal müssen 50 Menschen an einem Tag im Wald versorgt werden. Sie müssen dabei extrem vorsichtig sein. Die Anspannung ist groß bei allen, denn trotz neuer Regierung in Polen hat sich nichts an der Grenze verändert. Es wird nach wie vor von Pushbacks und Polizei-Schikane berichtet. Auf Grund der geopolitischen Lage haben beide Seiten ihre Armeen verstärkt. Das ist auch für die Bevölkerung spürbar und löst Unwohlsein aus.
Unsere Partner:innen von KIK und Gruppe Granica kümmern sich nun auch um die Versorgung der Schutzsuchenden in den Detention Centers. „Dort herrscht akuter Mangel an den wichtigsten Sachen. Vor allem aber werden Handys und Hygieneartikel dringend benötigt.“
Am nächsten Morgen machen wir uns zeitig auf den Rückweg. Die Rückfahrt ist still und wir nehmen uns vor, das nächste Mal länger zu bleiben. Lasst uns weiterhin solidarisch sein und ganz praktisch anpacken, wo wir können!
Unterstütze Menschen auf der Flucht, ob finanziell, mit Sachspenden oder kommt zum Anpacken nach Biesenthal. Jeder Beitrag wirkt.