„Bereits 6 Menschen sind im Jahr 2024 sinnlos gestorben bei ihrer Flucht ins Vereinigte Königreich, nur weil sie von A nach B wollten und weil die EU und Großbritannien legale Fluchtwege unmöglich machen“, sagt Kai Wittstock, Logistik- und Notfallkoordinator von Wir packen’s an. Zusammen mit dem Vereinsmitglied Cordula Putzki ist er zum wiederholten Male auf dem Weg an die französische Kanalküste, um dringend benötigte Hilfsgüter zu notleidenden Menschen zu bringen. „In den vergangenen Wochen wurde viel über die rechtsextremen Deportationspläne diskutiert. Aber schnelles Abschieben ist schon längst deutsche Wirklichkeit für Menschen auf der Flucht.“ so Wittstock weiter.
In den Wintermonaten ist die Lage in Calais und Dünkirchen besonders katastrophal: Menschen campieren in der kalten Jahreszeit im Schlamm und im Freien. Deshalb bringt der Berlin-Brandenburger Verein vor allem Winterjacken, Winterschuhe, Schals, Schlafsäcke und Decken. Alle 4–5 Wochen räumt die französische Polizei brutal die notdürftigen Aufenthaltsplätze der geflüchteten Menschen. Die Räumungen geschehen meist in den Morgenstunden. Dabei wird keine Rücksicht auf die wenigen Habseligkeiten der Menschen genommen. Sehr viele der Flüchtenden kommen aus Deutschland und hoffen besonders nach den Gesetzesänderungen der Ampel der letzten Zeit auf eine zweite Chance in Großbritannien.
Wittstock erläutert die Motivation des Vereins, zu unterstützen: „Egal wie sich rassistische Diskurse verhärten, wie sich das gesellschaftliche Klima ändert, wir bei Wir packen's an sehen viele solidarische Menschen, die durch ihre Spenden etwas an dieser unmenschlichen Situation ändern wollen. Wir freuen uns, Hilfsgüter an die Kanalküste nach Calais bringen zu können, um geflüchtete Menschen in Not zu unterstützen. Das ist die richtige Antwort der Berlin-Brandenburger Zivilgesellschaft auf ein menschenfeindliches Klima in Deutschland!“