Griechenland und die Türkei sind mit den Wahlen beschäftigt, aber die Zahl der auf Lesbos ankommenden Geflüchteten nimmt weiter zu, insbesondere in den letzten Wochen. Im Lager von Lesbos befinden sich jetzt etwa 3.000 Flüchtende. Die neue Ankündigung aus dem Lager ist, dass die Verteilung von Lebensmitteln und Wasser für Asylberechtigte und negativ beschiedene Asylbewerber:innen gestoppt wird. Wir packen’s an unterstützt schnell und unbürokratisch und kauft Nahrung im Wert von 5000 € ein.
„Es wirft ein trauriges Licht auf Griechenland und die EU, dass mit dem Not und Elend von Menschen Wahlen zu gewinnen sind“ sagt Kai Wittstock, stellvertretender Geschäftsführer von Wir packen’s an mit Hinweis auf die vergangenen Wahlen mit Mitsotakis als Gewinner. Und weiter: „Am vergangenen Freitag betraf das Einstellen der Nahrungsausgabe bereits 577 Menschen, darunter Kinder und ältere Personen. Mit den Wahlen wird sich diese Situation in absehbarer Zeit nicht verbessern! Es ist unglaublich, dass in der Europäischen Union Menschen mit Nahrungsknappheit zu kämpfen haben“.
Waren die Bedingungen im neuen Lager nach dem Brand von Moria schon immer für Menschen auf der Flucht schwierig, so verschärft sich die Situation durch die neuen Anordnungen der Mitsotakis Regierung. Die Warteschlange für die Essensausgabe wird anhand von Karten streng kontrolliert. Selbst NGOs wird unter Androhung der Schließung ihrer Küchen untersagt Essen für diese Personen ins Camp zu bringen. Diejenigen, die noch etwas Geld zur Verfügung haben, dürfen das Camp verlassen, um Nudeln, Reis oder Linsen zu kaufen und selbst im Camp zu kochen.
„Wir packen’s an hat wie alle NGOs im Bereich Flucht und Migration mit einer nachlassenden Spendenbereitschaft zu kämpfen.“ beschreibt Wittstock die gegenwärtige Situation des Berlin-Brandenburger Vereins. „Aber angesichts der erneuten humanitären Notlage war es keine Frage, dass wir schnell und unbürokratisch unterstützen, damit die Menschen etwas zu essen haben. Durch unsere guten Kontakte kooperieren wir mit einer Organisation aus Österreich, die direkt vor Ort tätig ist“. Kai Wittstock war selbst schon mehrmals persönlich auf Lesvos im Geflüchtetenlager tätig und kennt sich vor Ort gut aus.
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