„Wir bringen Schlafsäcke, Hygieneartikel und andere Hilfsgüter. Tausende Flüchtende an der französischen Kanalküste sind Ausdruck einer absolut verfehlten Asylpolitik der Europäischen Union und von Großbritannien. Da geflüchtete Menschen keine Perspektive in der Europäischen Union sehen, wollen sie nun ihr Glück in Großbritannien suchen und riskieren damit ihr Leben bei einer Überfahrt im Schlauchboot.“ erklärt Wittstock. „Die Antwort darauf wäre eine menschlichere Asylpolitik und legale Fluchtwege nach Großbritannien. Stattdessen plant Großbritannien Abschiebeflüge nach Ruanda und damit ein Aussetzen des Menschenrechts auf Asyl. Aber auch Frankreich geht mit großer Brutalität gegen die schutzsuchenden Menschen an der Küste vor“ so Wittstock weiter. Fast täglich werden Plätze geräumt und die wenigen Habseligkeiten zerstört.
Schätzungen gehen von mehreren tausend Geflüchteten an der Kanalküste aus. Ihnen fehlen medizinische Grundversorgung, Nahrungsmittel und adäquate Unterkünfte. Viele Geflüchtete campieren im Wald, auf Wiesen und unter Brücken. Sie kommen aus unterschiedlichen Ländern und Regionen wie Sudan, Afghanistan, den verschiedenen kurdischen Gebieten, Subsahara-Afrika oder aus dem arabischen Raum. Die Flucht nach Großbritannien ist oftmals die letzte Hoffnung, nachdem ihr Asylbegehren in der EU abgelehnt wurde. Viele der dort festsitzenden Menschen haben bereits eine jahrelange Odyssee der Flucht hinter sich. Es gibt keine legalen Wege nach Großbritannien ohne entsprechende Ausweispapiere. Immer wieder sterben Menschen bei der Überfahrt im Schlauchboot nach Großbritannien. Rassistische Ressentiments gegen Migrant:innen spielten während der Brexit Kampagne bereits eine Rolle.
„Das Einhalten der Menschenrechte für Flüchtende ist nicht gewährleistet in Europa. Großbritannien plant das Aussetzen des Menschenrechts auf Asyl, die Europäische Union reagiert mit ihrer Abschreckungspolitik, die in diesem Maße uns bereits aus Griechenland bekannt ist.“ empört sich Wittstock. „Unser Verein fordert das Einhalten der Menschenrechte ohne Wenn und Aber, egal ob in der Europäischen Union oder in Großbritannien.“ betont Wittstock die Forderungen des Berlin-Brandenburger Vereins.