„Im Schatten des Ukraine-Kriegs zeichnet sich mitten in Europa ein neues, wenig beachtetes Drama für Menschen auf der Flucht ab: Sie sitzen fest, kommen weder vor noch zurück!“ stellt Ranjabre fest. Sie fährt fort “Besonders seit letztem Jahr versuchen verzweifelte Menschen aus den Elends- und Armutsgebieten der Welt über Serbien in den globalen Norden zu gelangen. Doch wie an vielen EU-Außengrenzen erwartet sie brutale Grenzgewalt. Es werden Hunde auf Flüchtende gehetzt und die Rückdeportationen nach Serbien erfolgen ohne ein individuelles Prüfen ihres Menschenrechtes auf Asyl, oftmals mit gebrochenen Knochen.“
Die Grenze zur EU ist stark bewacht. Es existiert ein 4 m hoher Zaun, nur wenige schaffen es, die Grenzanlagen zu überwinden. Wir packen’s an unterstützt bereits seit Monaten lokale Projekte vor Ort mit monatlich 4.500 € um eine Not-Gesundheitsversorgung zu gewährleisten oder um Nahrungsmittel auszugeben, damit die Menschen durch den Winter kommen. Die Arbeit der NGO’s in Serbien ist von staatlicher Seite kriminalisiert und erfolgt unter schwierigen Bedingungen.
Burger beschreibt die Lage so: „Es werden fundamentale völkerrechtliche Verpflichtungen missachtet. Weder existiert eine ausreichende Nahrungsversorgung oder Gesundheitsversorgung, noch existieren adäquate Unterkünfte. Die Menschen verstecken sich im Wald oder in alten Ruinen und leben dort über Monate auch bei Minusgraden, zusätzlich sind sie immer wieder rassistischen Überfällen ausgeliefert“. Ranjbare fügt an: „Gummigeschosse, Pfefferspray, Elektroshocker und Diebstahl ihrer Habseligkeiten ist das, was die Menschen auf der Flucht von der EU als erstes kennen lernen. Wir sind auf dem Weg, um zu sondieren, wie unsere Hilfe ankommt, und was noch notwendig ist, um das größte Leid zu lindern. Die Ampelregierung schweigt ja zu Menschenrechtsverletzungen an den EU-Außengrenzen, umso wichtiger ist unsere akute Nothilfe“.
Yasmin Ranjbare und Lisa Clara-Burger sind vom 11-15.1 in Serbien.