Hilfsorganisationen aus Polen berichten Wir packen's an, dass die Anzahl der Menschen, die auf Hilfe warten, die vorhandenen Kapazitäten weit übersteigt. „Die letzten Wochen haben unsere Partner vor unerwartete Herausforderungen gestellt. Hunderte Menschen kommen gerade an und stranden in extremen Bedingungen. Ganze Familien haben keinen Zugang zu sauberem Wasser, ausreichend Nahrung und gesundheitlicher Versorgung", berichtet Daniel Looser von Wir packen’s an. „Die Geflüchteten sind durch die Gewalt an der Grenze traumatisiert und werden entweder ohne staatliche Hilfe im Wald alleine gelassen oder illegal wieder zurück nach Belarus gebracht. Lokale Organisationen, die die Notversorgung übernehmen, sind vollkommen überlastet.“
Die Zustände in den sogenannten „Abschiebehaftzentren" in Polen sind ebenso alarmierend. Geflüchtete, die in Polen Asyl beantragen, müssen oft monatelang in diesen Einrichtungen ausharren, ohne die Möglichkeit das Haftzentrum zu verlassen. Dort haben sie nur 40 Minuten am Tag an einem überwachten Computer die Gelegenheit, ihre Familie zu kontaktieren, es gibt meist keine Hygieneversorgung und am Wochenende bleibt das Essen oft aus. Auch aus anderen Geflüchtetenunterkünften in Polen wird von ähnlichen Zuständen berichtet. Deshalb unterstützt Wir packen's an die Geflüchteten in den Zentren und Unterkünften.
„Wir reagieren auf die katastrophale Lage der Geflüchteten in Polen im Wald und in den Lagern. Um die dringendsten Bedürfnisse zu decken, haben wir einen Transporter geschickt, der mit lebensnotwendigen Gütern wie Hygieneartikeln, Kleidung und Handys beladen ist. Dass wir diese Unterstützung kurzfristig liefern können, verdanken wir der großen Spendenbereitschaft unserer Community.“, fügt Daniel Looser hinzu.
Wir packen’s an ruft die Öffentlichkeit zur Unterstützung auf, denn die Situation in Polen wird sich in den nächsten Monaten nicht entspannen. Alle Informationen zu den benötigten Spenden und Unterstützungsmöglichkeiten finden Interessierte auf der Webseite https://wir-packens-an.info.
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