„Über den Winter hinweg haben wir unglaublich viele Sachspenden erhalten. Trotz des gesellschaftlichen Rechtsrucks zeigen viele Menschen unverminderte Solidarität mit Geflüchteten", so Martina Baumann, Vereinsvorsitzende von „Wir packen's an". „Angesichts der akuten Bedarfe in Griechenland haben wir rasch gehandelt. Unsere Ehrenamtlichen haben mit großem Eifer die Spenden sortiert und mehrere hundert Kartons mit Hilfsgütern. Für mich ist Das gelebte Solidarität – hunderte Stunden im Lager für eine gute Sache."
Der Bedarf an Hilfsgütern in Griechenland ist enorm. Aufgrund der prekären Lage auf der Insel Chios hat der Verein vor einigen Wochen bereits 16 Paletten nach Chios geschickt. Aufgrund der nicht ausreichenden staatlichen Unterstützung fehlt es den Geflüchteten an medizinischer Grundversorgung, Nahrungsmitteln und adäquaten Unterkünften. Nun folgen 32 weitere Paletten nach Athen, Thessaloniki und Lesbos. Die Lieferungen umfassen zehntausende Kleidungsstücke sowie ca. 6000 Liter an Hygieneartikeln und viele Produkte für Babys und Kinder.
Martina Baumann betont: „Solche Hilfstransporte sind ein enormer ehrenamtlicher Einsatz. Unsere Nothilfe kommt von Herzen und steht für die tief empfundene Hilfsbereitschaft jedes Einzelnen von uns. Der lauter werdenden rechten Hetze setzen wir ein Zeichen für Menschlichkeit und Nächstenliebe entgegen."
Mit der kürzlichen Verabschiedung der umstrittenen Asylreform GEAS im EU-Parlament wird sich die Situation Geflüchteten verschärfen. Das Einhalten der Menschenrechte für Menschen auf der Flucht ist in Europa nicht mehr gewährleistet. Infolgedessen ist das freiwillige Engagement von enormer Bedeutung. Es verdeutlicht eindrucksvoll, was mit zivilgesellschaftlichem Einsatz erreicht werden kann. Im Verlauf dieses Jahres wurden auf diese Weise bereits sieben Transporter mit Hilfsgütern an die Außengrenzen der EU entsandt.
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